Geozentrisches vs. Heliozentrisches Weltbild
Beim geozentrischen Weltbild (oder Ptolemäischen Weltbild) steht die Erde im Mittelpunkt. Alle Himmelsobjekte bewegen sich auf Kreisbahnen („göttlich perfekt“) um die Erde herum. Dieses Weltbild eignet sich gut, um die Beobachtungen auf der Erde zu beschreiben. Will man aber alle Beobachtungen damit erklären, so stößt man bei den zu beobachtenden Planetenschleifen auf Schwierigkeiten.((Die Schleifen lassen sich aber mit einem komplizierten Modell erklären, bei dem die Planetenbahn durch die Bewegung eines Kreises auf einem Kreis dargestellt wird.)
Kopernikus löste diese Schwierigkeiten, indem er - zur mathematischen Vereinfachung - die Sonne in den Mittelpunkt setzte und alle Planeten auf Kreisbahnen um die Sonne wandern ließ. Jetzt ließen sich die Planetenschleifen ganz einfach dadurch erklären, dass ein weiter innen liegender Planet einen weiter außen liegenden überholt - z.B. die Erde den Mars oder den Jupiter, oder die Venus die Erde.
Galileo brachte dann durch die Beobachtung der Jupitermonde die Bestätigung, dass sich im Sonnensystem eben nicht alles um die Erde dreht - und damit war die Grundlage für die Akzeptanz des heliozentrischen Systems geschaffen.
Kepler schließlich gelang es, das Modell des heliozentrischen Weltbilds so zu verfeinern, dass die Vorhersagen z.B. der Planetenstände sehr genau wurden. Und auf dieser Basis gelang es dann, die Existenz der Planeten Uranus und Neptun vorherzusagen und diese dann auch zu finden.
Es bleibt jedoch die Schwierigkeit, dass der Aufbau des Sonnensystems von der Erde aus nur indirekt zu erfassen ist (die Beobachtung von der Erde aus wird durch das geozentrische Modell gut beschrieben) - mittlerweile hat man es durch die Raumsonden aber geschafft, auch Bilder „von außen“ zu liefern (und dieser „Blick von außen“ wird durch das helizentrische Modell erfasst).