Tagbögen von Sonne und Mond

Ein Tagbogen ist die Bahn von Sonne oder Mond am Himmel von Aufgang bis Untergang.

Tagbögen der Sonne

Im Winter sind die Tage kurz, daher ist der Tagbogen der Sonne auch klein - die Sonne erreicht Mittags im Süden bei der Kulmination (also am höchsten Punkt ihrer Bahn) nur eine geringe Höhe. Die Sonne geht darum im Winter auch erst im Südosten auf und schon im Südwesten unter.

Im Sommer dagegen sind die Tage lang, dementsprechend erreicht die Sonne Mittags auch eine große Höhe. Damit der Bogen groß werden kann muss die Sonne schon im Nordosten aufgehen und geht dann auch erst im Nordwesten unter.

Im Frühling und Herbst sind die Tage ungefähr so lang wie die Nächte, daher liegt der Tagbogen der Sonne auch zwischen dem Tagbogen im Sommer und dem im Winter. Zu Frühlings- und Herbstanfang geht die Sonne dann auch genau im Osten auf und genau im Westen unter.

Tagbögen des Mondes

Die Tagbögen des Mondes ändern sich nicht nur im Lauf der Jahreszeiten, sondern auch im Verlauf eines Monats mit den Mondphasen.

Vollmond und Neumond

Der Neumond geht mit der Sonne auf und mit der Sonne unter, der Tagbogen ist also ähnlich zu dem der Sonne1) - im Winter klein, im Sommer groß, im Frühling und Herbst mittelgroß.

Der Vollmond steht der Sonne exakt gegenüber, geht also mit Sonnenuntergang auf und mit Sonnenaufgang unter. Damit ist der Tagbogen des Vollmonds dem der Sonne genau entgegengesetzt - im Sommer also klein, im Winter groß, im Frühling und Herbst auch mittelgroß.

Zu- und Abnehmender Mond

Wenn der Neumond einen großen Tagbogen hat und der Vollmond einen kleinen (oder umgekehrt) so müssen die Tagbögen des zunehmenden bzw. abnehmenden Mondes mittelgroß sein - von einem Tag auf dem anderen wird die Kulminationshöhe des zunehmenden Mondes im Sommer immer kleiner, im Winter immer größer. Beim abnehmenden Mond ist es dann genau umgekehrt.

Im Frühling oder Herbst ist dann ja die mittelgroße Bahn die des Vollmondes oder Neumondes, ab- und zunehmender Mond müssen also auf größeren oder kleineren Bögen zu sehen sein.

Schaut man in Tabellen der Auf- und Untergangszeiten, so stellt man fest, dass im Frühling die Tagbögen des abnehmenden Mondes kleiner und die Tagbögen des zunehmenden Mondes größer als die mittelgroße Bahn sind, im Herbst ist es dann genau umgekehrt.

Auf- und Untergangszeiten

Da der Neumond bei Sonnenaufgang, der Vollmond aber bei Sonnenuntergang aufgeht, muss der zunehmende Mond jeden Tag ein wenig später aufgehen. Daher ist der zunehmende Mond am Tag und vor allem in der ersten Nachthälfte zu sehen.

Auch der abnehmende Mond geht dann jeden Tag etwas später auf, so dass der abnehmende Mond vor allem in der zweiten Nachthälfte und am Morgen zu sehen.

1)
identisch können die Tagbögen nicht sein, sonst hätten wir alle vier Wochen einen ganzen Tag Sonnenfinsternis
schule/mint/astro/tagboegen.txt · Zuletzt geändert: 2018/05/29 19:31 von ahrens
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