Das Internet

Das Internet besteht nicht nur aus Webseiten (WorldWideWeb), sondern bietet z.B. auch die Möglichkeit des direkten Datenaustauschs mittels ftp, email als Kommunikationsdienst oder die Möglichkeit, Rechner über Telnet-Dienste fernzusteuern (natürlich nur mit abgesichertem Zugang).

Das weltweite Netz kann in Teilnetze gegliedert werden: WAN (wide area network), MAN (municipal area network) und LAN (lokal area network). Ein (in sich abgeschlossenes) Firmennetzwerk ist z.B. ein LAN, oder auch das Netz der Schule.

Wie funktioniert das Internet? (1999)

Geschichte des Internets

National Science Foundation: The Birth of the Internet (benötigt Flash)

Um das Internet realisieren zu können, waren viele technische Erfindungen und Weiterentwicklungen notwendig. Zunächst musste die Rechentechnik selbst automatisiert werden, dann wurden die Rechenmaschinen (Computer) durch ständige Weiterentwicklung und Verbesserung immer leistungsfähiger. Und auch die Größe wurde verbessert: Waren die ersten elektronischen Rechenmaschinen noch so groß wie ein Zimmer, so passt ein Computer heute auch schon in eine Armbanduhr.

Das erste Computer-Netzwerk (Arpanet) wurde 1969 in den USA erstellt. Dieses Netzwerk hatte zunächst nur den Zweck, Daten automatisch an drei Stellen gleichzeitig zu speichern, so dass bei Verlust eines Rechners die Daten auf den anderen Rechnern weiterhin verfügbar sind. Einer der führenden Entwickler war Vint Cerf. Das erste Netzwerk in Europa wurde Ende der 1970er Jahre in Betrieb genommen.

Die erste Email wurde 1972 verschickt - nach einigen Testnachrichten dann eine Anleitung, wie diese Technik zu nutzen ist. Entwickelt wurde die Anwendung von Ray Tomlinson. In Deutschland kam die erste Email am 02.08.1984 in Karlsruhe an - erst seit 1989 steht Email als Kommunikationsmedium auch Nicht-Wissenschaftlern zur Verfügung.

HTML und damit die Grundlage des WorldWideWeb wurde 1990 von Tim Berners Lee am Cern in Genf entwickelt. Mit der Entwicklung des ersten Browsers wurde die erste Webseite am 06.08.1991 über das Netz abrufbar. Seit den 1990er Jahren kann man vom Informationszeitalter sprechen, da durch die weltweite Vernetzung ein Datenaustausch in allen Bereichen ermöglicht ist.

Im Laufe der Zeit hat sich die Anzahl vernetzter Rechner exponentiell vermehrt, ebenso die Übertragungsrate und die Speicherkapazität der Webserver in den Rechenzentren. Nur durch diese starke Leistungsverbesserung ist es überhaupt möglich, dass jeder weltweit am WWW teilhaben kann.

Das weltweite Netz kann in Teilnetze gegliedert werden: WAN (wide area network), MAN (municipal area network) und LAN (lokal area network). Ein (in sich abgeschlossenes) Firmennetzwerk ist z.B. ein LAN, oder auch das Netz der Schule.

Jeder Rechner im Netz bekommt eine eindeutige IP-Adresse, eine zunächst vierteilige, jetzt achtteilige Ziffernkombination, die durch das DNS (domain name system) in eine lesbare Adresse übersetzt werden kann.

Die Rechner können dabei entweder Dienste bereitstellen (Server) oder Dienste nutzen (Clients) - damit ein Rechner zum Server wird, muss eine bestimmte Software, die Server-Software, installiert sein. Ein einzelner Rechner kann also sowohl Server als auch Client sein. Öffentlich verfügbare Server (Webserver, Mailserver, Fileserver) sollen rund um die Uhr erreichbar sein, daher werden hier besonders hohe Anforderungen an die Rechner-Hardware gestellt.

Grundlage des Internets - Protokolle

Jeder Datenaustausch im Internet wird durch Protokolle geregelt. Und damit man sich kurz fassen kann, gibt es für alle Protokolle eine Abkürzung.

  • TCP/IP (transmission control protocol / internet protocol) regelt auf unterster Ebene alles, was mit der Übertragung der Daten als Bytes zu tun hat
  • FTP (file transfer protocol) regelt die Übertragung von Dateien (also Up- und Download)
  • SMTP (simple mail transfer protocol) regelt den Versand von emails
  • POP / IMAP (post office protocol / internet message access protocol) regelt das Abholen von email - POP für email-Software auf dem eigenen Rechner, IMAP bei webbasiertem email-Zugang.
  • HTTP (hyper text transfer protocol) regelt den Versand von HTML-codierten Texten, also Webseiten
  • HTTPS (hyper text transfer protocol secure) wie HTTP, aber verschlüsselt
  • HTML (hyper text markup language) gibt an, mit welchen Befehlen eine Webseite so codiert wird, dass ein Browser sie korrekt darstellen kann

Wege einer email / Up- und Download

Damit eine von dir geschriebene email ihren Empfänger erreicht, sind einige Schritte notwendig:

  1. Email schreiben
  2. (evtl. Anhang (Attachment) komprimieren und anhängen)
  3. Email (mit Anhang) an den Provider senden (SMTP)
  4. die Provider leiten die Email zum Empfänger weiter
  5. Abrufen der Email (POP)
  6. (evtl. Anhang entpacken und speichern)
  7. Email lesen (und mitgeschickte Datei(en) nutzen)

Für den Upload von Daten auf einen Fileserver oder Webserver im Internet benötigst du Zugangs- und Speicherrechte (der Upload von Daten in das Verzeichnis dieser Webseite ist zwar technisch möglich, zur Zeit aber nur dem Webmaster der Seite gestattet). Für den Download sind wieder Zugangs- bzw. Zugriffsrechte notwendig. Bei jedem Aufruf einer Webseite lädt dein Rechner alle mit der Webseite zusammenhängenden Daten vom Webserver herunter und legt eine Kopie der Seite im Cache deines Rechners an, um bei wiederholtem Aufruf einer Seite diese schneller darstellen zu können.

Unter "Wie komme ich ins Internet?" ist die technische Seite des Internetzugangs beschrieben - die wird auch im oben verlinktem Maus-Film gezeigt (am Prinzip hat sich nichts geändert, nur die Einwahl-Technik).

Tafelbild Internet

Gefahren im Internet

Gefahren lauern im Internet an vielen Stellen - auf den großen Bereich der kommerziellen Nutzung werden wir aber nicht eingehen.

Datenspur

Schadprogramme

Viren und Trojaner sind wohl die bekanntesten Arten von Schadprogrammen - je nach Ausprägung nur ein Ärgernis, das den Rechner verlangsamt oder aber ein echtes Problem, wenn z.B. Daten gelöscht werden, der Rechner überhaupt nicht mehr funktioniert oder private Informationen wie z.B. Kennwörter ausgespäht werden.

Um sich zu schützen, muss daher jeder Rechner, mit dem man sich mit dem Internet verbindet, mit einer aktuellen Virensoftware und einer funktionierenden Firewall ausgestattet sein. Es empfiehlt sich auch, den Rechner regelmäßig nach Viren oder anderer Schadsoftware zu scannen. Diese kann durchaus auch in gespeicherten Webseiten (z.B. in der Internet-Historie des Browsers), in Cookies oder in email-Anhängen auf die Festplatte gelangt sein.

Veröffentlichung privater Daten

Firmen haben ein Interesse daran, möglichst viel über potentielle Kunden zu erfahren, um diese zielgerichtet mit Werbung zu versorgen. Spam-Filter können hier zwar Abhilfe schaffen, aber auch zukünftige Arbeitgeber oder der Staat können ein Interesse an privaten Informationen haben.

An vielen Stellen greift der durch Gesetze geregelte Datenschutz (seit 25. Mai 2018: EU-weit einheitliche Regelung durch die EU-DGSVO), um die Nutzung von erhobenen Daten einzuschränken. Gerade aber in sozialen Netzwerken muss man besonders aufpassen, wer alles Zugriff auf die eigenen Mitteilungen hat - denn wer selbst der Öffentlichkeit mitteilt, wie genial die letzte Party war (möglichst noch mit einem selbst hochgeladenen Foto von der ausgelassenen Feier), unterliegt nicht mehr dem Datenschutz. Dieser greift nur dort, wo andere Informationen über einen weitergeben. Also: Immer auf die Einstellungen zur Privatsphäre achten und in öffentlichen Diskussionsforen lieber einen Spitznamen (Nickname) als Benutzername wählen.

Urheberrecht

Insbesondere beim Erstellen und Veröffentlichen eigener Webseiten muss das Urheberrecht - sowohl für Texte als auch für Bilder - beachtet werden. Als Faustregel gilt: Was man selbst geschrieben (ausgedacht) und fotografiert hat, darf veröffenlicht werden - außer, es greift in die Persönlichkeitsrechte anderer ein. Fotos von Menschen sollten also nur mit deren Zustimmung hochgeladen werden. Und Texte, die sich auf eine Quelle beziehen, müssen die Quelle angeben - im Zweifelsfall sollte der Urheber gefragt werden, ob er mit der weiteren Verwendung und Veröffentlichung einverstanden ist. Auf jeden Fall kann man Links zu weiteren Seiten im WWW angeben - denn für diese Vernetzung (Verlinkung) von Informationen wurde die Webseite ja entwickelt.

Lizenzmodelle

Am Anfang der privaten Computernutzung wurde diskutiert, wer die Rechte an der eingesetzten Software hat. Bill Gates als Programmierer der ersten verkauften Software, des Interpreters für BASIC, vertrat den Standpunkt, dass er als Programmierer alle Rechte an seinem Produkt behält, Nutzer also grundsätzlich von ihm den Interpreter kaufen müssten.

Die Nutzer des ersten Rechners, Altair, hielten dagegen, dass der Rechner ohne BASIC mehr oder weniger wertlos ist, damit die Software also zum PC gehören müsste. Und wenn man einen Rechner gekauft hat, hätte man damit automatisch auch die Rechte am Software-Einsatz, ohne Zusatzkosten.

Wäre der Standpunkt der Nutzer bestätigt worden, hätten die PC-Käufer alle Rechte an der eingesetzten Software und könnten damit machen, was sie wollen - das Programmieren wären damit mehr oder weniger „brotlose Kunst“.

Bill Gates hat damals für seinen Standpunkt Recht bekommen - damit hat der Programmierer (bzw. die Firma, bei der er/sie angestellt ist) alle Rechte an der Software. Ein Nutzer muss dadurch die Erlaubnis erhalten, die Software zu benutzen - die Software muss lizenziert werden.

Lizenz-Modelle (vorwiegend kommerziell)

  • Einzellizenz: kann auf den einzelnen Nutzer oder auch auf den einzelnen Rechner bezogen sein
  • Mehrplatzlizenz: mehrere Einzellizenzen gebündelt
  • Gruppenlizenzen: OEM-Versionen (an Rechnerverkauf gebunden, oder z.B. Schulen

Lizenz-Modelle (Freeware)

  • GNU-Lizenz: Texte oder Software
  • creative commons (CC): in verschiedenen Abstufungen, vorrangig für Texte und Medien
  • public domain: Rechte werden weitgehend an die Öffentlichtkeit abgetreten

Bei der GNU-Lizenz und den creative commons (CC) muss auf jeden Fall der Urheber namentlich genannt werden, häufig darf man auch nur nutzen und nicht verändern. Gehört ein Werk zur public domain, so sollte der Urheber genannt werden (damit man sich nicht mit fremden Federn schmückt), ansonsten kann man solche Werke wie eigene verwenden (also z.B. auch auf einer eigenen Webseite einbinden).

schule/if/html/sicherheit.txt · Zuletzt geändert: 2018/05/31 17:49 von ahrens
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