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Radikalische Substitution
Ein Radikal ist ein Teilchen mit einem ungepaarten Elektron. Dieses reagiert mit einem Stoff, indem es eine vorhandene Bindung aufbricht und mit dem vorher gebundenen Atom die Bindung eingeht. Das angegriffene Molekül hat nun ein ungepaartes Elektron und wurde selbst zum Radikal.
Mechanismus
Kettenstart
Zunächst einmal müssen Radikale für die Reaktion erzeugt werden (Ausnahme: Sauerstoff ist im Normalzustand ein Biradikal, O-O). Im Fall der Halogene reicht zur Radikalerzeugung Licht:
Br2 → 2 Br
Kettenfortpflanzung
Die erzeugten Radikale können nun nahezu wahllos mit Stoffen reagieren. Beim Reaktionspartner sind also folgende Vorgänge denkbar:
C6H13-CH3 + Br → C6H13-H2C + HBr
C6H13-H2C + Br2 → C6H13-H2C-Br + Br (Produkt: Bromheptan)
Ein Heptanradikal kann natürlich auch mit einem weiteren Heptanmolekül reagieren, dabei entsteht dann wieder ein Heptanmolekül (aus dem Radikal) und ein Heptanradikal (aus dem Heptanmolekül).
Kettenabbruch
Die durch Licht und damit Bildung der Bromradikale begonnene Kettenreaktion kommt dann zum Abbruch, wenn zwei Radikale miteinander reagieren und damit ein stabiles Molekül bilden. In diesem Beispiel sind mögliche Abbruchreaktionen:
2 Br → Br2 (Umkehrung des Kettenstarts)
C6H13-H2C + Br → C6H13-H2C-Br (Produkt: Bromheptan)
2 C6H13-H2C → C6H13-H2C-H2C-C6H13 (Produkt: Tetradecan)