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Last Night of the Proms, 2000
Die „Last Night of the Proms“, der Abschluss der Londoner Promenadenkonzerte in der Royal Albert Hall, findet immer Mitte September statt, in der Nähe meines Geburtstags. Die zweite Hälfte des Konzerts wird seit Jahren vom NDR übertragen, und schon lange hatte ich den Traum einmal dabei zu sein. Das wurde nur durch zwei Umstände erschwert: zum Einen war es lange Zeit nur für diejenigen möglich, eine der begehrten Karten zu bekommen, die mindestens fünf der Promenadenkonzerte besucht hatten. Zum Anderen war Mitte September normalerweise weder Urlaubs- noch Ferienzeit, und eben mal für ein Konzert nach London zu fliegen ist dann doch zu viel des Guten.
Realisierung
Während meines PostDoc-Aufenthalts ergab sich dann endlich eine Gelegenheit: von Bath aus fuhr ich am 9. September 2000 zusammen mit Anne nach London, um die Last Night im Hyde Park zu erleben.
Denn durch die große Nachfrage hatte die BBC begonnen, neben dem Konzert in der Royal Albert Hall auch Open-Air-Konzerte anzubieten, bei denen in der ersten Hälfte live vor Ort gespielt wurde und die zweite Konzerthälfte dann aus der Übertragung aus der Royal Albert Hall bestand.
Ausgerüstet mit einer One-Day-Travelcard und der Eintrittskarte für den Hyde Park machten wir zunächst, nachdem das Konzertgelände in Augenschein genommen war, einen Stadtbummel durch London, bis dann um 16.00 Uhr der Einlass in das Konzertgelände begann. Hier verlief alles sehr geordnet, überwacht durch berittene Polizisten.
Vorprogramm
Auch wenn wir nicht die ersten waren gelang es uns doch, noch einen Platz in der Nähe der Bühne zu finden: wir ließen uns relativ dicht vor der linken Videowand nieder. Jetzt hieß es abwarten, bis dann um 17:30 Uhr das Vorprogramm mit Bjorn Again und der BBC Big Band (mit Georgie Fame) begann, moderiert durch Ed Stewart.
Proms in the Park
Die erste Hälfte des Promenadenkonzerts begann um 19:30 Uhr und wurde von Terry Wogan moderiert. Als Orchester war das BBC Concert Orchester eingesetzt, besonders gut hat mir „Pops Hoedown“ von Richard Hayman gefallen.
Mit der Stimme von Angela Gheorghiu bin ich dann nicht ganz warm geworden, aber der Bass von Willard White, z.B. bei „Some Enchanted Evening“ war wunderbar und auch Julian Lloyd Webber am Cello hat mir gut gefallen. Besonders viel Eindruck hat der Auftritt der Chieftains auf mich gemacht - mittlerweile besitze ich auch die eine oder andere Aufnahme.
Zwischendurch wurde dann schon mal nach Birmingham und Liverpool geschaltet, denn auch dort fanden gleichzeitig „Proms in the Park“-Konzerte statt.
Liveschaltung zur Royal Albert Hall
Um 21:45 Uhr begann dann das Finale - die zweite Hälfte des Promenadenkonzerts, live übertragen aus der Royal Albert Hall, unter der Leitung von Sir Andrew Davis. Wie es dann schon Tradition war, wurden Elgars Pomp & Circumstance March No. 1 mit "Land of Hope and Glory" gespielt, gefolgt von Henry Woods Fantasia on British Sea-Songs, abgeschlossen durch Arnes "Rule, Britannia!" und schließlich Parrys "Jerusalem", bevor das Konzert mit "God Save the Queen" zu Ende ging.
Deren Text wurde übrigens nicht auf der Videowand eingeblendet - der Text der anderen drei Stücke schon, so dass alle, unterstützt durch die Royal Choral Society auf der Bühne, mitsingen konnten.
Den Abschluss bildete ein Feuerwerk, und dann gingen alle Richtung U-Bahn - der Autoverkehr am Hyde-Park hatte da das Nachsehen. Und wir fuhren mit der letzten Bahn von London-Paddington wieder nach Bath zurück.