Island - die umfassende Reise (2009)

Nachdem wir 2001 mit der China-Reise gute Erfahrungen gemacht hatten, geht es 2009 wieder mit Studiosus los, diesmal nach Island.


Island 2009 auf einer größeren Karte anzeigen

Island in unseren Bücherregalen (LibraryThing)

„Das Praktische am Urlaub ist, dass er einem nicht nur die Kraft gibt, die Arbeit wiederaufzunehmen, sondern einen auch derart pleite macht, dass einem gar nichts anderes übrig bleibt.“ Spruch aus dem Silvester-Knallbonbon 2008

Insebesondere durch die Grönland-Verlängerung war der Spruch sehr passend…

Lesetipp: Die Island-Triologie von Jón Stéfansson

Reiseverlauf

Die Fotos der Reise (zu dritt mit vier Kameras knapp 16000 Aufnahmen) sollen hier mit den während der Reise entstandenen Notizen verknüpft werden. Irgendwann.

Nach den Fotoheften Fotoheft Island (1 Mb) Fotoheft Grönland (1 Mb)

sind jetzt (Mai 2013) auch die Fotobücher fertig, Island in drei Bänden mit durchschnittlich 164 Seiten, Grönland in einem Band mit 116 Seiten. Insgesamt wurden gut 3000 Fotos für die Fotobücher verwendet, dazu noch ergänzende Darstellung aus eingescannten Vorlagen und auch aus dem Internet.

Mein Plan ist es, die interessantesten Artikel und Webseiten hier noch zu verlinken. Irgendwann (s.o.).

Teil 1: Island

Sonntag, 19.07.2009

Am Sonntag, den 19.07.2009 ging es in der Früh los - mit Taxi zum Bahnhof, dann mit dem Zug zum Frankfurter Flughafen. Dort trafen wir uns mit meiner Mutter, und dann ging es gemeinsam weiter mit dem Bus zum Terminal 2. Der Check-In war, da wir sehr früh dran waren, noch ziemlich leer - kurze Zeit später war die Schlange dann aufgebaut.

In der Sicherheitskontrolle habe ich zuviel gepiept und wurde daher nochmal detailliert untersucht, da wurden dann auch die Schuhe durchleuchtet.

Der Flug war ruhig. Beim Anflug fliegt man an der Südküste vorbei, daher ist rechts dann schon Land zu sehen, während sich links nur der Atlantik zeigt. In Keflavik steigt man dann über die fahrbaren Treppen aus dem Flugzeug aus und geht über das Rollfeld in das Flughafengebäude.

Die Einkaufswagen des Duty Free Shops wurden von vielen zum Gepäcktransport verwendet - richtig Gepäckwagen standen wohl deutlich weiter weg. Kontrolliert wurden wir am Flughafen nicht mehr - aber da wir so früh eingecheckt hatten waren unsere Koffer fast die letzten.

Die Gruppe mit unserer Reiseleiterin war daher schon fast vollständig in der Flughafenvorhalle versammelt. Im Gänsemarsch gingen wir dann zum Bus, der uns zum Hotel und - alle die wollten - anschließend zur Blauen Lagune brachte.

Die Blaue Lagune ist zwar sehr auf Tourismus ausgelegt aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Das Wasser ist sehr salzhaltig und so trüb, dass man kurz unter der Oberfläche seine Hände nicht mehr sehen kann. Der Boden ist vorwiegend sandig, am Rand aber auch sehr glatt, vermutlich festes Salz. Das Wasser ist angenehm warm - durch die fühlbaren verschieden warmen Strömungen wird aber wohl das Wasser der Geothermie-Fabrik noch mit kaltem Wasser gemischt.

Montag, 20.07.2009

Heute sind wir dann den ersten Tag im Land unterwegs. Von Keflavik geht die Fahrt an Reykjavik vorbei Richtung Nordwesten. In Borganes stoppen wir zum Einkaufen (und ganz wichtig: Toiletten stehen zur Verfügung). Mir schien die noch zur Verfügung stehende Zeit lang, also ging ich noch etwas den Ort erkunden. Der gewünschte Blick auf den Atlantik ergab sich nicht, und der Rückweg war dann doch etwas länger als gedacht - Punkt 11:00 Uhr war ich dann als letzte wieder im Bus… Dann machte der Bus noch einen Schlenker durch den Ort und ich konnte mir aus dem Bus fast die Strecke wieder ansehen, die ich kurz vorher schnellen Schrittes zurück gelegt hatte.

Der nächste Halt war an einer heißen Quelle - hier wurden dann Eier gekocht. Mittags waren wir an Wasserfällen - Mutti fand ihre erste Orchidee und wir genossen die Aussicht. Es war aber für ein gemütliches Picknick zu windig.

Schließlich ging es dann auf die erste Hochlandroute - urige Landschaft (rot-braunes Gestein), die an die Bilder vom Mars erinnerte. Durch die Fotostopps wurde der gerade frisch geputzte Bus dann auch im Inneren eingestaubt, was unseren Busfahrer, Ole, gar nicht erfreute. Dazu kam dann ein heftiger Wind, sodass man es kaum vermeiden konnte den Sand auch zwischen den Zähnen zu spüren.

Nach der Ruckelei im Hochland waren die normaleren Straßen dann wieder willkommen. Kurz vor Selfoss fuhren wir dann an einem mit Geröll bedeckten Abhang vorbei, hier sollen unter anderem auch Elfen wohnen.

Dienstag, 21.07.2009

Am zweiten Tag steht Geschichte auf dem Programm, z.B. die Badewanne von Snorri Sturluson und der historische Thingplatz. Gerade dort zeigte sich dann, dass Island zwar insgesamt dünn besiedelt ist, die Touristen sich aber nicht über das Land verteilen sondern Busladung nach Busladung an den selben Stellen abgesetzt werden.

Mittwoch, 22.07.2009

Nach den ersten Touristenhochburgen stand heute wieder Natur auf dem Programm und die erste Wanderung. Ziel war Landmannalaugar mit den bunten Liparitbergen. Um das Zielgebiet zu erreichen fuhren wir (gefühlt) stundenlang über Schotter- und Ruckelpisten (Asche- und Lavafelder in Sichtweite der Hekla). Die Wanderung selbst führte auch durch einen erstarrten Lavastrom, hier zeigte sich, dass die Temperaturen doch recht alpin werden. Da kam das Bad in der warmen Quelle zum Abschluss gerade recht - genutzt wurde es nur von Johann, Birgit und mir.

Donnerstag, 23.07.2009

Heute mussten die Koffer wieder gepackt sein, es ging weiter entlang der Südküste Richtung Osten. Auf dem Programm standen u.a. ein Wasserfall, das Heimatmuseum in Skogar, der Vogelfelsen mit vielen Papageitauchern in Vik und Bäumchen pflanzen in Höfdabrekka. Das Hotel Dyrholaey lag landschaftlich wunderschön - auf der einen Seite mit Blick zum Gletscher, auf der anderen mit Blick zum Meer.

Den Abendspazierging erledigte ich leichtsinnigerweise nur mit Pullover und ohne Regenjacke - prompt fing es mit Beginn des Rückwegs an zu regnen und ich wurde nicht gerade wenig nass. Der Wollpullover zeigte sich dabei dann als guter Regenschutz - unterm Pullover blieb alles trocken.

Langsam wird auch deutlich, dass unsere Gruppe immer sehr pünktlich ist - erscheint man zum verabredeten Zeitpunkt zum Essen so kann man ziemlich sicher sein als letzter einen Platz zu suchen.

Freitag, 24.07.2009

Weiter geht es entlang der Südküste. Noch ein Besuch bei einer Basalthöhle - und einer riesigen Papageitaucherkolonie mit regem Flugbetrieb. In der Regenpause waren wir dann im Nationalpark zum Wandern, Ziel war der Svartifoss. Dort wurde dann auch von Mutti das arktische Weidenröschen gefunden.

Tagesabschluss und -höhepunkt war aber die Gletscherlagune - kaum einer aus der Gruppe ließ sich die Bootsfahrt nehmen. Dort wurde dann Whisky on the Rocks mit frisch gebrochenen Eiswürfeln serviert - das Eis kam direkt aus der Lagune und ist 1000 bis 1500 Jahre alt.

Samstag, 25.07.2009

Heute war Reisetag, die Fahrt führte weg von der Südküste zu den Ostfjorden und war mit angegebenen 330 km die längste Fahrt der Reise. Gegen Mittag machten wir Station im Cafe Margret, das von deutschen Auswanderern betrieben wird. Außerdem besuchten wir noch eine private Mineraliensammlung (unglaublich viele Steine aus Island, großteils unbeschriftet) und ein Fischerreimuseum, das extra für unsere verspätete Gruppe länger öffnete.

Am beeindruckendsten war der voll erblühte Garten am Haus mit der Mineraliensammlung.

Die Landschaft bleibt beeindruckend, bot jetzt aber auch nicht so viel Neues, so dass nicht wenige die Fahrt für ein Nickerchen nutzten.

Sonntag, 26.07.2009

Heute fuhren wir in den Nordosten, der erste richtige Stop war beim großem Wasserfall Dettifoss. Glücklicherweise stand der Wind sehr günstig, so dass die große Gischt-Fontäne zur anderen Seite der Schlucht wehte. Beim Wiederaufstieg stürzte ein Mitglied unserer Gruppe, Folge war ein Stopp beim Krankenhaus in Husavik, und wie es hieß, musste der Arm in Gips. Unsere Reiseleiterin musste dann nach dem Check-In nochmal zurück nach Husavik fahren (eine Richtung 57 km, teilweise auf Schotterpisten), da der letzte Linienbus zeitgleich mit uns aus Husavik abfuhr und ein Taxi nicht zu bekommen war.

Das Hotel am Myvatn liegt direkt neben einer Kirche, die im 18. Jahrhundert vom Lavastrom verschont blieb - von der erstarrten Lava her kann man sich die Dramatik noch richtig vorstellen.

Zweiter großer Stopp heute war im Nationalpark, in der Schlucht bei Asbergi. Dort gab es vor langer Zeit einen Wasserfall, heute sind nur noch die steilen Felswände vorhanden - der den Wasserfall speisende Fluß fließt heute in 3 km Entfernung.

Bislang hatten wir fast durchgehend Sonne - Regen sahen wir nur aus dem Inneren des Busses heraus.

Montag, 27.07.2009

Heute war vom Programm her „freier Tag“. Wir nutzten den Vorschlag, nach Husavik zu fahren und dort an einer Walbeobachtungstour teilzunehmen. Der ehemalige Fischkutter hat ordentlich geschwankt, brachte uns aber nah an einen Buckelwal, der sich durch die drei anwesenden Beobachtungsschiffe aber nicht weiter stören ließ.

Wieder an Land wollten wir uns im angegliederten Restaurant wieder aufwärmen - alle Plätze belegt, und oben werden keine Speisen serviert. Also weitergesucht - im Mini-Cafe fand sich dann doch noch ein Plätzchen.

Der Besuch im Walmuseum war informativ - die erste der besuchten Museumsausstellung, die einen professionellen Eindruck machte. Eigentlich war die Zeit hier dann etwas zu kurz, aber Zeit am Nachmittag zurück im Hotel war auch nicht schlecht.

Unser Busfahrer wollte dann selbst noch in der örtlichen „Blauen Lagune“ schwimmen gehen - und da er eh' mit dem Bus fuhr sind wir mit einer Teilgruppe dann mitgefahren. Das Wasser war hier viel klarer als in der bekannten Blauen Lagune in der Nähe von Reykjavik, hat aber auch sehr deutlich nach Schwefelwasserstoff gerochen. Von oben hatten wir dann auch eine leichte Dusche - man hat sich aber so aufgewärmt, dass das aus dem Wasser gehen überhaupt kein Problem war.

Dienstag, 28.07.2009

Eigentlich ist die Entfernung zwischen unserem Hotel am Myvatn und dem nächsten Hotel in Akureyri überschaubar - wenn man aber diverse Stops einplant wird daraus eine Tagestour.

Zunächst waren wir im Nieselregen an einem Maar, also einem nachträglich mit Wasser gefülltem Vulkankrater. Von da aus besuchten wir Schwefelfelder - es dampfte und brodelte an allen Ecken, und der Dampf entwich zum Teil unter deutlicher Geräuschentwicklung. Die Geruchsbelästigung hielt sich in Grenzen, da es den ganzen Tag regnerisch war.

Weiter ging es zu der Erdspalte, die den Verlauf der Plattengrenze anzeigt - links Europa, rechts Amerika.

Der nächste Besuchspunkt war das Lavafeld Dimmuborgir, indem die erstarrte Lava in Säulenform stehen geblieben ist. Mit viel Phantasie erkennt man sogar an einigen Stellen die hier erstarrten Trolle.

Mittagspause hatten wir bei den Pseudokratern am Myvatn. Hier kamen dann die Mückennetze zum erten Mal zum Einsatz (nachdem mir die erste in den Gehörgang geflogen war - zum Glück kam sie alleine wieder heraus).

Danach fuhren wir ziemlich direkt nach Akureyri - mit „Stadtrundfahrt“ und einem Stopp im Nonni-Museum.

Vor dem Abendessen bummelten wir noch durch die - sehr überschaubare - Einkaufsstraße direkt am Hotel, das Wetter lud aber nicht zu weiteren Bummeleien nach dem Abendessen ein.

Mittwoch, 29.07.2009

Von Akureyri aus fuhren wir im großen Bogen an die Nordküste und wieder zurück - zwei Nächte in einem Hotel sind schon entspannend, wenn auch das 4-Sterne-Hotel nicht ganz unseren Erwartungen entsprach.

Mutti nutzte den Tag zu einem ausgiebigen Besuch im Botanischen Garten, während wir mit dem Großteil der Gruppe das Tagesprogramm absolvierten. Der Tag stand insgesamt mehr unter einem historischen Motto.

Erster Stopp Dalvik (hier lebte für lange Zeit der größte Mann der Welt), dann das Auswanderermuseum, dann eine kleine, alte Kirch mit Grassodendach. Mittags waren wir dann in Holar mit dem Dom (nördlicher Bischofssitz) und einer Universität für Fischereiwirtschaft und Pferdezucht.

Nach einem Zwischenstopp an großen Fischtrockengestellen erreichten wir dann das Torfgehöft Draumbaer, wo wir zuerst den „alten Hai“ und Stockfisch probierten (Brennivin fehlt dazu dann nicht) und dann das Gehöft besichtigten - mehrere kleine Grassodenhäuser, die durch einen langen Gang verbunden waren (jedes Häuschen entsprach einem Raum).

Auf der Strecke beobachten wir dann die Verlagerung einer Islandpferdherde und machten einen extra Stop zum Fotografieren von Schafen.

Die Berge waren großteils wolkenverhangen (einmal fuhren wir sogar durch die Wolken), auf der Rückfahrt kam dann aber doch noch die Sonne heraus.

Donnerstag, 30.07.2009

Heute begaben wir uns dann wieder auf den Weg nach Süden - jedoch nicht auf der Ringstraße, sondern quer durchs Hochland auf der Kjölur-Route. Diese ist nur im Hochsommer geöffnet, da dann weder mit großen Wasserlöchern noch Schlamm, Eis oder Schnee auf der Straße zu rechnen ist. Im Vergleich zu anderen „Pisten“ war die Rüttelei und Holperei auf dieser Strecke vergleichsweise wenig - die „Waschbretter“ hielten sich in Grenzen.

Mittags erreichten wir ein Gebiet mit heißen Quellen - ein Wasserloch war zum Baden eingerichtet (umgezogen haben wir uns in „freier Natur“ und dabei die zwei Reisegruppen ignoriert). Im „Pool“ war noch eine deutsche Familie, und zu viert nutzten wir dann die Bademöglichkeit - beobachtet von einigen weiteren Teilnehmern unserer Gruppe. Viele schreckte die kalte Luft ab, nach dem Aufwärmen in der heißen Quelle war das dann aber kein Problem mehr.

Auf der zweiten Hälfte der Hochlanddurchquerung hatten wir dann doch noch eine Stelle an der eine große Pfütze durchfahren werden musste und ein Tor, das geöffnet werden musste. Auch kamen wir an einem Radfahrer vorbei, der seinen Schlauch flicken musste.

Radfahren insgesamt ist auf Island nicht so angenehm - wir saßen bei den (kalten) Regenschauern zumindest im (warmen) Bus.

Das Ende der Route ist dann der Wasserfall Gullfoss, den wir zur Toilettenpause und zu einem weiteren Fotostop nutzten. Auch beim Geysir Strokkur hielten wir nochmal an, der sich diesmal auch nicht so lange bitten ließ.

Das Edda-Hotel war dann vergleichsweise gemütlich, da wir die einzige anwesende Reisegruppe waren.

Freitag, 31.07.2009

Die Buskilometer hielten sich heute in Grenzen - das letzte Hotel und Reykjavik liegen in Tagestour-Entfernung. So fuhren wir auch auf direktem Weg nach Reykjavik, hielten kurz vorher noch bei den Schaugewächshäusern (die zur Zeit aber gerade umgebaut werden, so blieb uns „nur“ der großzügige Verkaufsraum), fuhren zu einem Freilichtmuseum mit einem Gehöft an Originalstelle und vielen dort wieder aufgebauten Häusern, zwischendurch hielten wir an einer Aussichtsstelle, der nächste Stopp war die Hallgrimskirkja, noch ein Stopp am Rathaus, danach wieder außerhalb zu einem Angelteich, der von einem Deutschen gepachtet ist (dort gab es dann auch geräucherte Regenbogenforelle mit Brot als Mittagessen), auf dem Rückweg noch ein Stopp am Wasserspeicher und schließlich einchecken im Hotel. Das musste dann sehr zügig geschehen, da das Nationalmuseum (das in direkter Nachbarschaft zum Hotel liegt) schon um 17.00 Uhr schließt, wir aber erst kurz vor 16.00 Uhr am Hotel ankamen.

Nach einem informativen Kurzbesuch machten wir es uns dann erstmal gemütlich. Zum Abendessen gingen wir dann gemeinsam mit Birgit zu einem sehr leckeren italienischen Restaurant.

Nach dem Essen folgte noch ein kurzer Gang durch die Stadt bis zur Wikingerschiffskulptur - „been there, done that“.

Teil 2: Grönland

Samstag, 01.08.2009

Vom „Super breakfast“ im Hotelrestaurant hatten wir uns alle viel versprochen, es stellte sich dann als chaotisch und leer gegessen heraus… Die Warteschlange am Eingang konnte wir überspringen, da Mutti schon beim Frühstück saß und neben ihr dann zwei Plätze frei waren, da Birgit gerade fertig war. Da war es sonst gemütlicher!

Um 11.30 Uhr treffen sich die Grönlandreisenden, daher wurde sich schon beim Frühstück von allen anderen anwesenden Mitreisenden verabschiedet.

Geflogen sind wir dann mit einer Fokker vom Stadtflughafen in Reykjavik, der in Sichtweite des Hotels liegt. Das Flughafengebäude selbst ist recht klein, aber immer noch größer als der Zielflughafen, Kulusuk auf Grönland. Damit die Reisenden aus dem Ausland dort auch durch den Zoll gehen, wird der Weg auf dem Rollfeld extra mit weiß-roten Ketten abgespannt - kommt man mit dem Helikopter aus Tasiilaq, so sucht man sich den richtigen Eingang selbst heraus.

Der Transfer von Kulusuk nach Tasiilaq war vergleichsweise günstig organisiert - innerhalb von gut zwei Stunden war die ganze Gruppe im Hotel angekommen (pro Flug können nur neun Passagiere mitfliegen). Noch vor dem Abendessen spazierten wir dann „gemütlich“ über buchstäblich Stock und Stein zu der Anhöhe hinter unserem Hotel und konnten die Eisberge schon etwas näher betrachten - einen ersten Blick auf Grönland und die Eisberge war uns dank des guten Wetters ja schon aus dem Flugzeug vergönnt.

Sonntag, 02.08.2009

Sonntags im Hauptort von Ostgrönland - Tasiilaq (früher: Angmagssalik, auch Ammassalik), knapp 2000 Einwohner, 20% ohne fließend Wasser.

Sonntags haben alle Geschäfte geschlossen - bis auf den Shop im Hotel und den Convenient Store im Ortskern.

Die Häuser in Tasiilaq sind über die steilen Hügel an der Bucht verstreut - und das Hotel lag ganz oben. Der Anstieg aus dem Ort hatte es daher durchaus in sich. Ursprünglich hatten die Farben der Häuser eine Bedeutung: blau für Geschäfte, grün für Telekommunikation, rot für die Post, gelb für das Krankenhaus und grau für die Verwaltung. Krankenhaus und Verwaltung haben immer noch die ursprünglichen Farben, ansonsten ist dieser Farbcode heute nicht mehr gültig: Die Post ist zwar immer noch leuchtend rot, aber auch die Supermärkte sind braun-rot angestrichen.

Am Vormittag gingen wir bei anfänglich Nieselwetter durch den Ort in das Blumental - da Mutti aber eigentlich die ganzen wichtigen Funde schon am Vortag gemacht hatte, bot sich hier nichts neues. Begleitet wurden wir von einem frei laufenden, ca. einjährigen Schlittenhund. Da es wieder aufklarte wurde uns allen schnell warm, und da der Wind fehlte wurden von fast allen die Mückennetze schnell herausgeholt. So waren die Fliegen und Mücken zu ertragen - wenn auch einzelne als unscharfer Schatten auf den Bildern zu sehen sind.

Am Nachmittag stand dann die Schiffsfahrt zu den Eisbergen auf dem Programm, die in großer Zahl zu sehen waren. Wir fuhren auf einem alten Fischkutter, und da die Wasserwege vergleichsweise frei waren, sogar die lange Tour bis zu einem verlassenen Inuit-Dorf, das heute noch als Sommerlager genutzt wird. Alle waren sehr überrascht die Kirche in einem sehr guten Zustand zu finden - und der angrenzende Schulraum war im Prinzip noch vollständig ausgestattet, sogar mit der „guten“ Kreide.

Da die Fahrt auf dem Kutter länger dauerte bekamen wir das Abendessen dann auf dem Schiff, unten in der engen Kajüte, die direkt an die Messe angrenzte.

Montag, 03.08.2009 und Dienstag, 04.08.2009

Im Prinzip waren diese Tage Reisetage. Am Montag stand der Transfer mit dem Hubschrauber von Tasiilaq nach Kulusuk auf dem Programm, Dienstag dann der Rückflug nach Reykjavik.

Die Hubschrauberflüge waren diesmal nicht ganz so günstig - zwei Mitreisende flogen mit dem ersten Hubschrauber schon kurz nach dem Frühstück, alle anderen mit zwei aufeinanderfolgenden Hubschrauberflügen erst nach dem Mittagessen. Da wir zur zweiten Gruppe gehörten konnten wir den Vormittag etwas verbummeln - da ich mir jedoch vorgenommen hatte, eine CD einer grönländischen Gruppe zu kaufen, gingen wir dann doch noch mal in den Ort hinunter. Dadurch hatten wir auch noch die Gelegenheit, die neue Kirche in Tasiilaq zu besichtigen - an die Decke ist der Himmel gemalt, und der Tauf-„Stein“ ist aus einem angeschwemmten Wurzelstock gefertigt.

Der Buchladen öffnete erst Mittags, also gingen wir noch zum großen Supermarkt. Unten gab es Lebensmittel, Haushaltswaren, Angelgeräte und Gewehre - oben dann Kleidung und CDs. Und auch die gewünschte war dabei. Gemächlichen Schrittes machten wir uns danach dann wieder an den Aufstieg zum Hotel, vorbei am Fußballplatz auf dem gerade das Training der Jugendmannschaft(en?) begann.

In Kulusuk angekommen (Transfer vom Flughafen war mit einem Geländewagen der Marke Hummer) bezogen wir schnell unserer Zimmer und machten uns wieder bootsfertig, denn es stand noch eine Fahrt mit kleineren Booten zu einem kalbenden Gletscher auf dem Programm. Die Regenkleidung schützte hier nicht nur gegen den Wind, sondern war auch wegen des Spritzwassers notwendig.

Am Gletscher gab es dann wieder „Whisky on the Rocks“, und dreimal brach auch ein kleineres Stück vom Gletscher ab, jeweils mit viel Getöse.

Nach dem Abenessen wurde bei allmählich untergehender Sonne noch ein Gang durch den Ort Kulusuk unternommen, auf dem Weg querten wir dann auch ein Schneefeld und kamen an einer Warnung vor querenden Eisbären vorbei.

Der Großteil der Gruppe wurde von zwei Geländewagen dann im Ort abgeholt, dem Hummer und einem ältern Kleinbus - in dem die Fahrt doch recht abenteuerlich war. Wir wurden dann zur Radarstation gebracht, um von dort den Ausblick auf das mit Eisbergen bedeckte Meer und die hinter Grönlands Bergketten untergehende Sonne zu genießen. Nur der Wind wehte dort oben stark und war gefühlt eiskalt.

Am Dienstag war Zeit für ein gemütliches Frühstück, dann schlenderten wir zum Flughafen, wo unsere Reiseleiterin Monika schon das ganze Gepäck eingecheckt hatte. Um kurz nach 11:00 Uhr konnte wir schon in das Flugzeug steigen, und da alle angemeldeten Passagiere schon frühzeitig da waren, flogen wir deutlich vor der angekündigten Abflugzeit (11:30 Uhr) los.

Reykjavik begrüßte uns mit feuchtwarmen 16°C - das Wetter hat uns nicht mehr groß animiert, nochmal durch die Stadt zu gehen, daher bezogen wir einfach unser Hotelzimmer und machten es uns bis zum gemeinsamen Abendessen gemütlich.

Mittwoch, 05.08.2009

Noch vor 8:00 Uhr Ortszeit wird unser Rückflug von Keflavik aus starten, daher wird der Transferbus schon um 4:30 Uhr am Hotel sein - die Nacht wird kurz, der fehlende Schlaf dann im Flieger nachgeholt.

reisen/island2009.txt · Zuletzt geändert: 2018/05/27 09:48 von ahrens
CC Attribution-Noncommercial-Share Alike 4.0 International
Driven by DokuWiki Recent changes RSS feed Valid CSS Valid XHTML 1.0