====== Kohlenhydrate ======
Nach //Schlieper//((Cornelia A. Schlieper, Grundfragen der Ernährung, Verlag Dr. Felix Büchner - Handwerk und Technik, 11. Aufl., 1992, S. 22)) sind die Kohlenhydrate oder **Saccharide (Zucker)** rein mengenmäßig die wichtigsten Nährstoffe für den menschlichen Organismus. Sie werden durch Photosynthese in der Pflanze mit Hilfe von Sonnenenergie und Chlorophyll gebildet.
Photosynthese: 6 CO2 + 6 H2O -> C6H12O6 + 6 O2
Die Kohlenhydrate sind dann Edukt für die Synthese der Fette und Eiweißstoffe. Damit kann man sagen, dass alles Leben direkt oder indirekt von den Kohlenhydraten abhängt.
Im Folgenden werden Saccharide dargestellt, die im Rahmen der Ernährung und Verdauung auftreten.
===== Monosaccharide =====
Betrachtet werden drei **Monosaccharide mit der Summenformel C6H12O6**. Da diese Moleküle jeweils sechs Kohlenstoffatome enthalten, gehören sie alle zu den //Hexosen//((Hexa = 6, also Zuckermoleküle mit sechs Kohlenstoffatomen. Dargestellt wird in erster Linie die alpha-D-Form, in diesem Rahmen wird (noch) nicht auf die Unterschiede zwischen Aldosen und Ketosen eingegangen. Abgebildet ist die überwiegend vorliegende Ringform, auf die Darstellung der offenen Form wurde verzichtet.))
=== Glucose ===
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andere Bezeichnung: Traubenzucker, Dextrose
Vorkommen: in fast allen süßen Früchten (meist als Teil des Disaccharids Saccharose), besonders aber auch in Weintrauben (daher der deutsche Name Traubenzucker), Abbauprodukt der Stärke-Verdauung. Da durch Aneinanderreihung vieler Glucose-Moleküle die Polysaccharide Stärke (Amylose, Amylopektin), Glykogen ("tierische" Stärke) und Cellulose aufgebaut werden, kann man Glucose als die **meistverbreitete organische Verbindung auf der Erde betrachten**. Lässt sich durch Hefen im Rahmen der **alkoholischen Gärung** zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid abbauen: C6H12O6 -> 2 C2H5OH + 2 CO2.
=== Fructose ===
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andere Bezeichnung: Fruchtzucker, Lävulose
Vorkommen: Teil der Saccharose, kommt vor in Obst, Honig, Rüben- und Rohrzucker. Lässt sich wie Glucose durch Hefen zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid abbauen.
=== Galactose ===
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andere Bezeichnung: Galaktose((Schreibweise mit k: z.B. //Schlieper// (s.o, S. 29), mit c: //Römpp//)), Schleimzucker
Vorkommen: Teil der Lactose, Teil von Polysacchariden wie z.B. Pektin oder Gummi arabicum, nur selten in freier Form. Der Unterschied zur Glucose liegt nur in der Stellung der OH-Gruppen in Bezug auf den Ring ("oben" und "unten" teilweise vertauscht).
===== Disaccharide =====
Die drei dargestellten Disaccharide entstehen jeweils durch die Kondensation von zwei Hexosen unter Abspaltung eines Wassermoleküls:
2 C6H12O6 -> C12H22O11 + H2O.
=== Saccharose ===
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andere Bezeichnung: Rübenzucker, Rohrzucker (Haushaltszucker)
besteht aus: Glucose, Fructose
Vorkommen: in Zuckerrüben mit bis zu 20%, im Zuckerrohr mit bis zu 26% und in Früchten. Wird durch Hefen in die Monosaccharide gespalten, die dann vergoren werden.
=== Lactose ===
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andere Bezeichnung: Milchzucker
besteht aus: Glucose, Galactose
Vorkommen: in Milch (menschliche Muttermilch bis zu 7%, Kuhmilch bis zu 5%). Wird durch Milchsäurebakterien in die Monosaccharide gespalten.
=== Maltose ===
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andere Bezeichnung: Malzzucker
besteht aus: Glucose, Glucose
Vorkommen: in keimenden Getreidekörnern (vor allem in keimender Gerste), in Malzextrakt und Bier. Bildet sich beim Stärkeabbau im Körper, lässt sich auch durch Hefen spalten und dann vergären.
===== Polysaccharide =====
Die aufgeführten Polysaccharide sind alle Polymere aus einer großen Anzahl Glucosemolekülen. Dargestellt ist jeweils nur ein Ausschnitt. Da bei der Verknüpfung von zwei Glucosemolekülen ein Molekül Wasser entsteht, entstehen bei der Vernüpfung von //n// Glucosemolekülen zu einem dieser Makromoleküle also //n-1// Wassermoleküle:
n C6H12O6 -> C6H11O6--{C6H10O5}(n-2)--C6H11O5 + (n-1) H2O
=== Amylose ===
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andere Bezeichnung: wasserlösliche Stärke
besteht aus: 250 - 350 Glucosemolekülen
Vorkommen: Im Inneren eines Stärkekorns, z.B. in Kartoffeln oder in Getreide. Amylose bildet unverzweigte, spiralige Ketten.
=== Amylopektin ===
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andere Bezeichnung: nicht wasserlösliche Stärke
besteht aus: 600 bis 6000 Glucosemolekülen
Vorkommen: Hauptbestandteil (bis zu 80%) eines Stärkekorns, z.B. in Kartoffeln oder Getreide. Maisstärke besteht ausschließlich aus Amylopektin. Der Unterschied zur Amylose besteht darin, dass es im Amylopektin im Schnitt nach ca. 25 Glucoseresten zur Verzweigung kommt, diese Makromoleküle sind also nicht mehr linear.
=== Cellulose ===
{{:schule:ch:molekuele:cellulose.jpg?200&nolink|Cellulose (Ausschnitt)}}
{{ :schule:ch:formeln:Cellulose.png?nolink|Cellulose (Ausschnitt)}}
besteht aus: 10000 oder mehr Glucosemolekülen
Vorkommen: pflanzliche Zellwände (Holz besteht aus bis zu 60% Cellulose, Baumwolle ist fast reine Cellulose). Im Unterschied zur Amylose sind die Glucosemoleküle jeweils um 180° gedreht((entlang der Längsachse der Kette)) eingebaut. Dadurch können sich verstärkende Wasserstoffbrücken bilden, die die Bildung der Spiralstruktur der Amylose verhindern.